Rosa-Luxemburg-Stiftung feiert 15 Jahre in Südamerika

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) setzt sich zusammen mit sozialen Organisationen in Brasilien, Paraguay, Argentinien, Uruguay und Chile für globale soziale Rechte, Demokratie, Klimagerechtigkeit und internationale Solidarität ein.

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Von der RLS São Paulo

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts, als sich die sozialen Bewegungen und die progressiven Parteien in Lateinamerika in einem Aufschwung befanden und die weltweite Linke mit großen Erwartungen auf die Region sah, überlegte man sich im fernen Berlin, was wohl der beste Standort der ersten RLS-Büros in Lateinamerika wäre. Auf den Weltsozialforen von Porto Alegre ab 2001 herrschte Aufbruchstimmung, in Südamerika sollte es in den folgenden Jahren zu einer einzigartigen Serie von linken Wahlsiegen kommen – die Wahl fiel schließlich auf die brasilianische Megametropole São Paulo.
In den 15 Jahren baute das RLS-Regionalbüro Beziehungen zu sozialen Bewegungen und Organisationen, zu Wissenschaftler*innen und progressiven Kräften, die für die Stärkung der Demokratie, der Menschenrechte, sozialer Gerechtigkeit und Umweltgerechtigkeit kämpfen, auf und aus. Ab 2019 gibt es in der Region Brasilien/Cono Sur zwei voneinander unabhängige Büros – eins in Brasilien, das weiterhin mit Partnern auch in Paraguay zusammenarbeitet, das andere in Argentinien, von wo auch auch die Arbeit in Uruguay und Chile koordiniert wird.

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Lektionen der Deutschen Revolution von 1918/19: Eine zerstrittene Linke unterliegt der Reaktion

Zum Auftakt der Jubiläumsaktivitäten wurde die brasilianische Ausgabe von Sebastian Haffners Die Deutsche Revolution (1918/19) in der Nationalen Schule Florestan Fernandes (ENFF) der Landlosenbwegung MST in Guararema vorgestellt. Im gut gefüllten Rosa-Luxemburg-Saal debattierten u.a. Isabel Loureiro, vormalige Vorsitzende des RLS-Instituts in Brasilien und bedeutendste Luxemburg-Expertin Lateinamerikas, und der Historiker Dainis Karepovs – das Buch ist eine Gemeinschaftsproduktion der Perseu-Abramo-Stiftung der Arbeiterpartei PT, des linken Verlags Expressão Popular und der RLS.

Zwischen dem 11. und dem 13. November kam eine Delegation, bestehend aus der Vorstandsvorsitzenden der Rosa- Luxemburg-Stiftung (RLS) in Deutschland, Dagmar Enkelmann, der stellvertretenden Direktorin Andrea Peschel, der Direktionsassistentin Angela Koini, der Leiterin des Referats Amerika und Vereinte Nationen, Birte Keller, den ehemaligen Büroleitern Joachim Wahl, Gert Peuckert und Gerhard Dilger, den Büroleiter*innen aus New York und Buenos Aires, Andreas Günther und Elis Soldatelli, und Vertreter*innen von über 20 Partnerorganisationen Brasiliens und den Ländern des Cono Sur nach São Paulo.

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Klinkentausch – wir stehen zusammen!

Dagmar Enkelmann und Rosane Fernandes von der ENFF nahmen einen Klinkentausch vor. Die Stiftung in Deutschland, berichtete Enkelmann, baue gerade ein neues Gebäude als zukünftigen Stiftungssitz. Um die Partner*innen, mit denen weltweit zusammengearbeitet wird, etwas näher zu haben, werden in das Gebäude Türklinken eingebaut, die von diesen eingetauscht wurden. Die Türklinke der ENFF-Bibliothek warndert nun nach Berlin, die RLS-Klinke bleibt in Brasilien.
Am 12. und 13. November fand im Stiftungsbüro ein Workshop zum Rückblick auf die letzten 15 Jahre bis hin zum «Rechtsruck» in Brasilien und anderen Ländern statt. Dafür zu sorgen, dass die grundlegenden Menschen- und Umweltrechte respektiert werden – das wird jetzt zur absoluten Priorität.
Das Fest
Am Abend des 13. Novembers gab es eine große Abschlussveranstaltung, auf die Musikgruppen Ilú Obá De Min und Samba Negras em Marcha für großartige Stimmung sorgten. Mit von der Partie waren außerdem die Schauspielerinnen Leticia Karen, Martha Kiss und Lowri Ewans, die Szenen aus ihrem Erfolgsstück Rózà vortrugen.

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Der afrofeministische Block Ilú Obá De Min

Neben den Ehrungen Isabel Loureiros und von der ehemaligen, 2012 verstorbenen Direktorin Kathrin Buhl, die durch ihre Tochter Lisa vertreten wurde, reichte der vorletzte Büroleiter Gerhard Dilger den Staffelstab an Torge Löding weiter, der die Position im September diesen Jahres übernommen hatte.

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Alles Gute, Torge!

Schließlich wurden die Partner*innen geehrt, um die sich ein Großteil unserer Stiftungsarbeit dreht. Auf die nächsten 15 Jahre!
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Fotos: Verena Glass

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